Sie haben den letzten Tag der zweiten Woche erreicht. Damit Sie schnell ins Wochenende starten können, ist die Lerneinheit heute kurz und knackig.
Tag 010 – Atemeinfall – Kopfarbeit = Mentales Training für eine souveräne Atmung
Welche Übung für den Atemeinfall hat Ihnen am besten gefallen? Welche hat Ihnen am meisten gebracht? Stellen Sie sich jetzt hin, atmen Sie aus und stellen Sie sich danach nur vor, Sie würden entweder das Gummiband ziehen oder den Bogen spannen oder rückwärts gehen. Danach können Sie wieder ausatmen, weil der Atem bei der Vorstellung automatisch eingefallen ist. Dann wieder den Mund leicht geöffnet lassen und Sie stellen sich den Atemeinfall vor, der bei Ihnen am besten funktioniert hat. Danach können Sie wieder ausatmen.
Üben Sie dies ruhig mal beim nächsten Gespräch. Voraussetzungen sind: Sie gönnen sich eine Pause für die Atmung, Sie entspannen den Körper und lassen den Mund leicht geöffnet. Und dann arbeiten Sie nur mit der Vorstellung. Sie brauchen beim Atemeinfall nicht die Augen zu schließen. Viele können sich leichter konzentrieren, wenn die Augen geschlossen sind, aber bei einem Gespräch möchten Sie ja Ihr Gegenüber ansehen. Sprechen Sie, entspannen Sie den Bauch, lassen Sie den Mund während der Pause leicht geöffnet, schauen Sie Ihr Gegenüber weiterhin an und stellen Sie sich vor, Sie würden zum Beispiel das Gummiband spannen. Und dann reden Sie weiter. Eine Pause fühlt sich für den Redner ungefähr zehnmal länger an als für den Zuhörer. Lassen Sie sich also nicht stressen. Reden Sie bitte nicht langsamer, sondern in Ihrem normalen Tempo. Das Sprechtempo bleibt, aber die Atempausen verlängern sich.
Damit Sie heute auch immer wieder an den Atemeinfall denken, schreiben Sie sich am besten einen Klebezettel und heften ihn an eine Stelle, wo Sie häufig hinsehen. Der Atemeinfall raubt nicht viel Zeit. Ganz im Gegenteil, er gibt Ihnen Zeit für eine gute Antwort. Dies wiederum wird der andere wertschätzend finden, weil er das Gefühl bekommt, dass er auf eine individuelle Frage eine individuelle Antwort bekommen hat.
Verschwenden Sie bitte nicht Ihre Zeit mit Ausreden wie: „Ich kann das nicht“ – „Das klappt nicht“ – „So kann ich doch nicht reden, da lacht mich doch jeder aus“.
Sie machen dieses Training, weil Sie ab sofort überzeugender und selbstbewusster auftreten möchten. Bevor Sie dies ganz selbstverständlich und authentisch hinbekommen, gehört ein bisschen Training und Übung dazu. Übernehmen Sie Verantwortung. Niemals sind irgendwelche Umstände schuld, wenn etwas nicht sofort klappt oder Sie keine Zeit zum Üben hatten. In so einem Fall haben Sie nur beschlossen, dass Ihnen die Umstände wichtiger waren als das Training. Und es sind auch nicht die anderen schuld, falls sie Sie nicht unterstützen. Sie machen dies doch für sich und nicht für andere.
Dieses Online-Training ist bewusst so aufgebaut, dass Sie jeden Tag maximal 15 Minuten üben. Wenn Sie mehr üben, umso besser. Eine bessere Atmung zu lernen … eine bessere Haltung und Körpersprache … braucht Zeit. Sie machen doch auch keinen Wochenendkurs im Marathonlauf, um am Montag gleich bei den Profis mitzulaufen. Beim Sport sehen wir ein, dass es nicht ohne Übung geht, dass es am Anfang vielleicht albern aussieht und dass wir Zeit brauchen, bis sich die Muskeln aufgebaut haben und die Kondition sich verbessert hat.
Ein Training im Reden ist genau dasselbe. Sie lernen neue Muskeln kennen. Sie spannen diese bewusst an und nehmen Fähigkeiten an sich wahr, von deren Existenz Sie gar nichts wussten. Das Ziel dieses Online-Trainings ist es, dass Sie am Ende weder über die Atmung noch über die Körpersprache nachdenken. Mit genügend Übung läuft dies später automatisch ab, und dadurch können Sie sich auf Ihre Inhalte konzentrieren. Sie erreichen dies leichter, wenn Sie so übertrieben und so bewusst wie möglich üben.
Und wenn Sie etwas nicht sofort hinbekommen, dann scrollen Sie herunter und schreiben mir eine Nachricht.
Es ist Ihre Entscheidung. Es liegt in Ihrer Verantwortung, was Sie aus diesem Kurs herausholen! Wie Stephen R. Covey so schön sagte: „Lernen, ohne den ersten Schritt zu machen, ist kein Lernen.“ Jede Ausrede ist Zeitverschwendung. Sparen Sie sich die Luft und üben Sie lieber den Atemeinfall.
Herzlichen Gruß
Isabel García
4 Comments
Sehr geehrte Frau Garcia,
vielen Dank, dass Sie Ihren tollen Kurs frei zur Verfügung stellen. Ich bin aktuell im letzten Semester meines Studium und werde danach Teamleiterin von 4-8 Personen, sodass ich mit Begeisterung Ihren Kurs durcharbeite.
Leider klappt der Atemeinfall überhaupt nicht. Immer wenn ich versuche den Atemeinfall zu üben konzentriere ich mich so darauf, dass ich die Luftanhalte. Ich verkrampfe dann total.
Jedoch will ich dies unbedingt lernen, da es sehr viele Vorteile bringt und auch für die folgenden Übungen Voraussetzung ist bzw. hilfreich ist.
Haben Sie noch andere Tipps, wie ich den Atemeinfall lernen kann?
Mit freundlichen Grüßen
Melanie Forster
Liebe Frau Forster,
vielen lieben Dank für Ihre Nachricht. Die tiefe Atmung an sich ist die Basis für den weiteren Kurs. Der Atemeinfall ist nice to have, aber nicht dringend notwendig. Legen Sie ihn erst einmal beiseite und kommen Sie später noch einmal zu ihm zurück.
Trotzdem noch einige Gedanken dazu: Es könnte sein, dass es sich nur so anfühlt, als ob Sie die Luft anhalten, während der Atem einfällt. Sie spüren den Atemeinfall kaum. Manche spüren ihn gar nicht. Der Bauch bläht sich nicht auf, es geht so schnell, dass wir auch kaum den Lufthauch spüren … daher haben immer mal wieder Teilnehmer den Eindruck, sie würden die Luft anhalten.
Testen Sie es gern: Sie lassen Bauch los, entspannen so gut es geht und machen dann eine Atemeinfall-Übung. Wenn Sie danach wieder ausatmen können … ist der Atem eingefallen. Sie haben es nicht gemerkt, aber es ist trotzdem passiert.
Oder: Setzen Sie sich auf eine Schaukel oder in einen alten Schaukelstuhl. Und dann atmen Sie beim Schaukeln mal nicht bewusst ein, sondern überlassen es dem Körper im Rhythmus des Schaukelns. Probieren Sie mal, ob dies klappt.
Sie brauchen ganz viel Entspannung, um es hinzubekommen und es kann sein, dass Sie gerade zu perfektionistisch an die Übung heran gehen und dies Sie verkrampft. Dann lieber weiter arbeiten und wenn Sie merken, dass viele andere Themen schon super funktionieren, dann erst wieder zum Atemeinfall zurück gehen.
Ich hoffe, meine Antwort hilft Ihnen weiter.
Herzlichen Gruß
Isabel García
Hallo Frau Garcia,
vielen Dank für die tollen Module der Akademie. Ich habe die tiefe Atmung geübt und meine, sie ganz gut hinzubekommen. Ich merke auch deutlich wieviel ruhiger die Stimme wird und bin ganz glücklich darüber. Mein Hauptproblem bestand bei Präsentationen immer darin, dass ich hoch geatmet habe und deshalb das Gefühl hatte, zu wenig Luft zu bekommen.
Was ich noch nicht ganz verstanden habe: ist es nun das Ziel, die komplette Atmung auf tiefe Atmung umzustellen? Auch wenn ich für mich am Schreibtisch sitze und arbeite? Wenn ich Sport mache?
Oder soll sie lediglich “angeschaltet” werden, wenn man mit anderen Menschen spricht oder etwas präsentiert?
Vielen Dank und herzliche Grüße,
A. Krämer
Liebe Frau Krämer,
bitte machen Sie die Atmung meistens so. Warum? Weil Sie in wichtigen Momenten nicht darauf achten wollen. Da zählt die Wortwahl. Wenn der Fokus allerdings auf der Wortwahl liegt, dann lenkt es nur ab, auf eine ungewohnte Atmung zu achten, die Sie noch nicht automatisiert und verinnerlicht haben. Wenn Sie fast immer so atmen, dann brauchen Sie in diesen besonderen Situationen gar nicht darauf achten und haben den Kopf frei für andere Gedanken.
Herzlichen Gruß
Isabel García