Ich zeige Ihnen heute einen Weg, der Sie aus einem negativen Gefühlschaos herausführt. Wieder eine Möglichkeit, sachlicher zu argumentieren und weniger Emotionen zu zeigen.
Sie starten heute in die vorletzte Woche. Geben Sie noch mal richtig Gas.
Ich habe Ihnen einige Informationsblätter erstellt, die Sie sich bitte durchlesen. Einiges ist Wiederholung und einiges ist Neuland.
Ich möchte Sie heute kurz in das neue Thema einweisen, bevor ich Ihnen Morgen anhand von Videos dann genau erkläre, wie Sie dies üben können.
Unser Gehirn ist unglaublich schnell. Es kann über eine Million Dinge PRO SEKUNDE wahrnehmen. Das können Sie sich wahrscheinlich genauso wenig vorstellen wie ich. Bewusst können wir nur maximal sieben Dinge pro Sekunde wahrnehmen. Und das zeigt deutlich, dass es DIE Sachlichkeit nicht gibt. Oder DIE Objektivität. Wir sind Subjekte und wenn unser Gehirn aus einer Million Dinge eine Auswahl von sieben trifft, dann ist diese Auswahl subjektiv. Und da jeder eine andere Auswahl trifft, wird jeder die Welt, den Film, das Gespräch, den Konflikt anders wahrnehmen.
Einhunderprozentiges Verstehen ist somit nicht möglich.
In unserem Gehirn spielt sich in dem Bruchteil einer Sekunde Folgendes ab: Wir nehmen etwas wahr, wir interpretieren dies und wir landen im Gefühl. Dies ist ein völlig normaler Vorgang. Wenn Sie dabei in einem guten Gefühl landen, dann rühren Sie auch nicht daran. Lassen Sie alles so, wie es ist. Wenn Sie allerdings in einem negativen Gefühl landen, dann können Sie auf die Wahrnehmung zurückgehen.
Das ist ein bisschen so, als ob Sie beim Monopoly-Spiel wieder zurück auf „Los“ gehen.
Warum? Weil Sie eh schon andere Dinge wahrnehmen als Ihr Gesprächspartner. Wenn Sie beide nun noch diese Wahrnehmungen interpretieren, dann entfernen Sie sich noch weiter voneinander. Denn Sie interpretieren ja alles aufgrund Ihrer Erfahrungen, Ihrer Erziehung, die Sie genossen haben und dem, was Sie aktuell beschäftigt. Ihr Gesprächspartner ist bestimmt anders erzogen worden, weil er andere Eltern hatte. Ihn wird aktuell etwas anderes beschäftigen und er hat in seinem Leben komplett andere Erfahrungen gemacht als Sie. Und wenn Sie dann im Gefühl sind, landen Sie vielleicht bei A und Ihr Gesprächspartner bei Z.
Wie wollen Sie eine Lösung finden und ein konstruktives Gespräch führen, wenn Sie auf zwei unterschiedlichen Planeten gelandet sind?
Der Trick bei der Sache – den auch Mediatoren anwenden – ist, dass Sie sich so schnell wie möglich wieder zur Wahrnehmung zurückbegeben. Hier können Sie klären, was Ihr Gesprächspartner gehört und wie er es interpretiert hat und was Sie vielleicht nicht gesehen haben.
Auf der Gefühlsebene einen Konflikt auszudiskutieren ergibt wenig Sinn, selbst wenn Sie heroisch in der ICH-Person erzählen, was Sie alles stört. Sie sind viel zu weit von dem Ergebnis Ihres Gegenübers entfernt. Wenn Sie dieses Gespräch oder diesen Konflikt abkürzen möchten, dann gehen Sie aus dem Gefühl raus und zurück zur Wahrnehmung.
So weit zur Theorie. Was die Wahrnehmung ist und wie Sie dies üben können, das klären wir morgen.
Ihre Aufgabe ist heute also nur, dass Sie sich bitte die Informationsblätter durchlesen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.
Herzlichen Gruß
Ihre
Isabel García